RFT Funk
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Wer die Vergangenheit nicht kennt, wird die Zukunft nicht verstehen

Neben den bekannten Funkgeräten, gab es auch Geräte, welche weniger bekannt sind bzw. wo die Meinung vorhanden ist diese gab es nur bei den anderen bewaffneten Organen. Gerade bei den Kräften des Zusammenwirken, war nicht auszuschließen, dass auch Geräte des jeweiligen anderen Organ benutzt wurden um die Kommunikation zwischen diesen aufrecht zu erhalten und bei besonderen Lagen schnell und sicher die Kräfte zu führen. Dies war u.a. im Bereich der Staatsgrenze zur BRD notwendig, wo die Kommunikation zwischen den Grenztruppen und den Gruppenposten der Volkspolizei gewährleistet sein musste. Recherchen des Autors ergaben, dass jedoch nicht in allen Grenzbezirken dies so gehandhabt wurde. Bekannt ist hier nur das Beispiel aus dem Bereich Salzwedel.  

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Diese Aufnahme zeigt ein UFT 435, wie dieses teilweise in der Nationalen Volksarmee und in den Grenztruppen der DDR Verwendung fand.

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Links im Bild ist ein UFT 435 und rechts ein UFT 422 zu sehen. Letzteres wurde bei der Volkspolizei verwendet und wurde dann durch das U 600 System im laufe der 70`Jahre abgelöst.

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Das ansonsten mittels Netzteil stationär oder im Kraftfahrzeug mobil betriebene U 700 , konnte auch in einer speziellen Tragevorrichtung betrieben werden. Die Stromversorgung erfolgte über Akkumulatoren. Die Sendeleistung war von 3 auf 10 Watt umschaltbar. Das hier gezeigte Gerät fand zuletzt bei der Wasserwirtschaft der DDR Verwendung.

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Mitte der 80`iger Jahre wurde das Funkgerätesystem u700 eingeführt. Dies wurde unterteilt in 70cm und 2m Band. Nachfolgend das Bedienteil UBZ 75 und die Anschalteinheit UZZ 75.

UBZ 75
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In unserer Sammlung befinden sich zwei UBZ 75 aber leider kein UZZ 75

UZZ 75

Prinzipschaltplan des UFT 721/722

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Der Vorgänger des UBZ 75 - das Bedienpult aus dem RFT U600 System.

Schaltplan

Das erste tragbare Funkgerät von RFT

In unserer Sammlung befindet sich das Erste, in der ehemaligen DDR hergestellte tragbare Funkgerät für den Sprechfunk. Hergestellt für den Bedarfsträger der Kasernierte Volkspolizei (KVP). Die KVP war der Vorgänger und die Kaderschmiede der ab 1956 bis 1990 existierenden Nationalen Volksarmee. Das Gerät wurde als Q-61 oder U-101 “Liliput” bezeichnet und mit knapp 1,3 kg am Koppel oder einer entsprechenden Vorrichtung zu tragen. Auf Grund der Störanfälligkeit, wurde das Gerät nicht in den Bestand der NVA übernommen. Die ausgesonderten Geräte erhielten andere Quarze und wurden für Ausbildungszwecke der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) übereignet.

- 2 Kanäle

- Leistung 0,6 Watt

- Rechweite ca. 1000 Meter

- Stromversorgung über Akku 1x2,8 Volt und 1x75 Volt

- Röhrenbetrieb (RFT 2xDL 192)

- Baujahr 1953

- Hersteller VEB Funkwerke Zittau


Eine kleine Auswahl von Bedienteilen des System U 700 aus unserer Sammlung

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UBS 71 B 99 (mit neuem Logo) 10 Kanäle, Eintonruf max. 9, Zweitonruf max. 9, Rufauswerter, Rufzeitbegrenzung

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UBS 71 B - 10 10 Kanäle, Rufgeber 1, Rufauswerter

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UBS 75 C - 99 100 Kanäle Eintonruf max. 9, Rufzeitbegrenzung, Kennungssendung, Meldungssendung, Rufauswertung

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UBS 70 B10 - 10 Kanäle, Rufgeber 1, Rufverarbeitung

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UBS 70 B 90 - 10 Kanäle, Eintonrufgeber max. 9

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UBS 71 B 99 - 10 Kanäle, Eintonrufgeber max. 9, Zweitonrufgeber max. 9, Ruftonauswerter, Ruftonbegrenzung

Merke: Geräte mit Buchstaben A sind Einkanalgeräte, mit B Zehnkanal und mit C 100 Kanal

UBS 75 C = hat eine interne Sicherungsschleife, im Stecker zum Lautsprecher muss eine entsprechende Drahtbrücke eingelötet werden oder man benutzt einen speziellen Befestigungssatz.

Tasten- und Schalterbelegung UBS 71 C 99

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Zur Bezeichnung der Funkgeräte und des Zubehörs werden feststehende Symbole (Kodierungen) benutzt. Die Sende- und Empfangsgeräte des System U 700 sind durch folgende Buchstaben und Ziffern gekennzeichnet.

U

Ultrakurzwelle (UKW)

UF

UKW Simplex Betrieb

UFS

UKW Simplex Betrieb mobil

UDS

UKW Duplex Betrieb mobil

UFT

UKW Simplex Betrieb tragbar

UET

UKW Empfänger tragbar (NUR EMPFANG, KEIN SENDEBETRIEB)

7

Gerätesystem U 700

72

Gerätesystem U 700 im 2-m--Band

77

Gerätesystem U 700 im 70 cm Band

721

Gerätesystem U 700 im 2-m-Band, wenig Kanal (letzte Zahl ungerade)

722

Gerätesystem U 700 im 2-m- Band, viel Kanal (letzte Ziffer gerade)

722 C

mehr als zehn Kanäle

Bei den Bedieneinrichtungen kommen folgende Symbole (Kodierungen) zur Anwendung

U

Ultrakurzwelle (UKW

UBS

UKW Bedieneinrichtung für mobile Geräte

UBZ

UKW Bedieneinrichtung für ortsfeste Geräte

UZZ

UKW Zusatzgeräte für ortsfeste Anlagen

UBS 70

UKW Bedienteil mobil ohne Rufauswerter

UBS 71

UKW Bedienteil mobil mit Rufauswertung

UBS 75

UKW Bedienteil mobil mit Rufauswertung. Kennungsgeber


So war unsere zweite Variante vom Einbau eines UBS 75 C 99 an welchem sich das UFS 722 C befand. In der Zwischenzeit wurde umgebaut, so daß sich nur noch das Bedienteil im Handschuhfach befindet und das Sende-/Empfangsteil unter dem Beifahrersitz montiert wurde.

Einbau Lada (2)
Einbau Lada (1)

WICHTIG: das UBS 75 C hat eine interne Schleife. Deshalb ist beim Einschalten die Ruftontaste gedrückt zu halten.

Hier hat der Einschaltvorgang nicht funktioniert. Der Dispatcherschalter steht nach rechts. Somit müsste im Display der Kanal 35 angezeigt werden, da der Funkkanal 35 eingestellt ist.

WICHTIG: Vor dem Einschalten den Dispatcherschalter (zwischen Tonruf und Kanaleinstellung) nach links zeigen. Dann die Löschtaste gedrückt haten und das Gerät einschalten.  

Einbau Lada (3)
Einbau Lada

So ist es richtig. Dispatcherschalter in Rechtsstellung und der Kanal 35 (s.h auch VP Funk)  wird angezeigt.

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Handsprechfunkgerät UFT 721

Empfangsgerät UET 720 in in der neuen Ausführung eines UNW vom Funksystem U700.

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UET (3)
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Bedienteil und Senderufkenner in einer ETZ 250 F

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Oben die Rückansicht vom Bedienteil, darunter das Sende- und Empfangsteil sowie die Verkabelung.

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Kanzel der ETZ 250 F.

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Vorderansicht Bedienteile aus dem Funksystem U 600

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Rückansicht der Bedienteile aus dem Funksystem U 600. Nur das oberste Bedienteil hätte Verwendung im MdI gefunden, da dieses über einen Anschluss für den Tonrufgeber verfügt.

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Eine kleine Übersicht, der in unserer Sammlung vorhandenen Sprechfunk und Funkgeräte

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Mit dem Stromversorgungsanpassungsgerät USV 3 konnten Mobilgeräte stationär betrieben werden. Vier verschiedene Spannungen konnten angeschlossen werden, Netzbetrieb mit 230 Volt Wechselstrom, 13,6 Volt Gleichstrom sowie über Batteriebetrieb mit 12 und 24 Volt Gleichstrom. Auf der Rückseite des USV 3 konnte über zwei 39 polige Steckerleisten je ein Bedienpult (z.B. UBS 71 oder UBS 75) sowie das jeweilige Sende- und Empfangsgerät angeschlossen werden

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In unserer Sammlung befindet sich ein interessantes Bastelobjekt. Ein U600 transportables Kompaktsystem, welches vermutlich bei der Feuerwehr eingesetzt wurde. Die Versorgungsspannung beträgt 230 Volt Wechselstrom, welches im inneren des Gerätes auf 12,5 Volt Gleichstrom transformiert wird. Das Sende-/Empfangsgerät befindet sich im inneren des Holzkasten. Das Handsprechteil verfügt nicht mehr über den üblichen U600 Stecker, sondern wurde auf einen fünfpoligen Diodenstecker umgebaut.

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Gesamtansicht des kompakt U600, die Sende- und Empfangsfrequenzen sowie das Bedienteil

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Das Bedienteil im eingeschalteten Zustand nach Auslösung der Ruftontaste. Das Bild daneben zeigt den vermutlich umgebauten Ruftongeber URZ 2. Unter dem Drehknopf befindet sich ein weiterer Schalter.


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In unserer Sammlung befinden sich mehrere UFT 721, welche teilweise den Frequenzbereich der DVP haben. Daneben ein UFT 771 (70 cm Band) mit einem falschen UBT. Richtig wäre das UBT mit dem schwarzen Gehäuse und der roten Sprechtaste sowie dem seitlichen Knopf für die Rauschsperre. Leider sind die Frequenzen nicht verzeichnet (Bild 3).


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Das Nachfolgegerät vom UFT 430/431, dass UFT 420. Im Gegensatz zum 430/431 war das UFT 420 ein vier Kanal Gerät.

Ein UFT 301, welches nicht bei derDVP verwendet wurde, sondern bei der Berliner S-Bahn und dort auch nur im Westteil der Stadt.

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Nachfolgend zwei Funkgeräte aus dem Werk Funktechnik Köpenick. Das SEG 100 war  bei den VP-Bereitschaften aber auch in den Volkspolizeikreisämtern bzw. Volkspolizeiinspektionen im Einsatz. Funkamateure benutzen heute noch diese Geräte, wenn auch zum Teil umgebaut.

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Der sich in unserer Sammlung befindliche Gerätesatz des SEG 100, besteht im Auslieferungszustand aus drei Komponenten. 1. dem NG 100 das Netzgerät 2. dem LLV 100 der Lineare Leistungsverstärker und 3. dem ESS 100 das Empfänger Sendersteuergerät

Unser Gerätesatz hat zusätzlich noch ein Fernmeldeteil (FMA 01), wo ein “Modem” für einen Fernschreiber angeschlossen werden konnte.

Ansicht des NG 100 sowie des LLV 100, welche mittels verpolungssichere Kabel verbunden sind.

Technische Daten:

Frequenzbereich 1,000·11,999 kHz,

Sendeleistung 100 Watt.

Anschlüsse: Mikrofon, Morsetaste, Aktivlautsprecher, Kopfhörer.

Hauptsächlich in der NVA und bei den kasernierten Einheiten des MdI (Nachrichenzüge der Volkspolizeibereitschaften) im Einsatz, später oft in Amateurfunkstellen.

Zum Gerätesatz gehört im Bedarfsfall auch das automatische Antennenanpassgerät AAG100.

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Ansicht des ESS 100 und darunter das FMA 01. Mit dem ESS konnten auch Funk-Draht bzw. Draht-Funk Verbindungen aufgebaut werden. An das FMA 01 wurden Zusatzgeräte FSA 100 bzw. das FZ 100 angeschlossen, welche die Verbindung des SEG 100 mit einem Fernschreiber herstellten.

Der FSA 100 war die Minimalversion des FZ 100. Eingehende bzw. abgehende Verbindungen zum Fernschreiber mussten manuell eingestellt werden. Eine technische Beschreibung ist zur Zeit nicht vorhanden.

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Ansicht des Fernschreibzusatzgerätes FZ 100. Dieses Gerät konnte elektronisch als auch manuell zum Sende-/Empfangsbetrieb umgeschaltet werden. Leider haben wir auch für dieses Gerät keine technische Beschreibung.

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Rückansicht der beiden Fernschreib-zusatzgeräte. Beim FSA konnte nur ein Fernschreiber angeschlossen werden, beim FZ zwei Fernschreiber

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Typenschilder am SEG 100

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Rückseite des Fernmeldeanschluss vom SEG 100. Leider sind keine technischen Unterlagen vorhanden.

rechtes Bild zeigt die Erdungskabel welche an jeder einzelnen Gerätekomponente angebracht war.

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Ansicht des SEG 15 D. Angeschlossen wurde eine Hör-/Sprechgarnitur vom Funksystem RFT U 600.

Ein erfahrender Funkamateur - mit entsprechender Lizenz (E) der Clubstation Eggersdorf/Petershagen mit der Funkkennung DN 0 NVA half uns beim Probebetrieb. Es wurde nicht gesendet! Als Antenne bastelte der Stefan uns , aus einer zehn Meter langen handelsüblichen 0,75 Elektroleitung eine recht passable Antenne, mit welcher wir, Funkamateure aus Italien, Östereich und Polen empfangen konnten.

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Typenschild und Ansicht der Sprechgarnitur

 

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ACHTUNG! Das Senden im Funknetz (Ausnahme Freenetze) ist nur mit gültiger Funklizenz gestattet. Das Hören, ist mit Ausnahme von BOS Frequenzen, gestattet.

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Dürfte in den Bereich der VP-Bereitschaften gehören. Ein Bedienpult (fernbedienung) für das Funkgerät R 108.

Funkpult und Anschlußkasten für das Funkgerätesystem RFT U 408. Die Funktion ist ähnlich den später folgenden Systemen U600 und U700

Vier Kanäle konnten geschaltet werden. Es bestand die Möglichkeit der Draht-Draht, Funk-Funk und Funk-Draht Verbindungen. Leider haben wir zu dem Gerät keine weiteren Unterlagen.

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Zu Beginn der fünfziger Jahre, war es erforderlich für die weiter aufzubauenden bewaffneten Organe der DDR auch entsprechende mobile Funktechnik zu entwickeln. So entstand das Funkgerät “Liliput”. Das Gerät war mit zwei Röhren und einigen analogen Bauelementen bestückt. Es verfügte über zwei Sende/Empfangskanäle und hatte eine Reichweite von ca. 3.000 bis 5.000 Meter. Da diese Geräte sehr störanfällig waren, wurden die Geräte aus dem Nachrichtenbestand der KVP nach nur einem Jahr ausgesondert, umgequarzt und der GST zur Ausbildung übergeben.

Aus unserer Sammlung

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Leider hat nur das Gehäuse des UFS 611 überlebt. Eine Reparatur wäre nicht nur kostspielig, sondern auf Grund fehlender Teile unmöglich. Trotzdem ein schönes Stück Zeitgeschichte.

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Das Anschaltpult UZ 7-2 vom System U 700, befand sich beim OdH. Im System 700 war es möglich, dass die FStW Besatzung sich zu Beginn der Streifentätigkeit über Funk an und bei Beendigung, sich abmelden konnte. Dies funktionierte jedoch nur mit dem Bedienteil UBT 75. Das Gerät signalisierte sowohl optisch, als auch akkustisch wenn eine FStW Besatzung einen Notruf (Knopf) absetzte.

 

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